Die Bewohner des kleinen Dorfes Vinnhorst vor den Toren der Stadt Hannover gehörten – kirchlich gesehen – von alters her zu Engelbostel. Um den Gottesdienst am Sonntagmorgen in ihrer Kirche zu besuchen, mussten die Vinnhorster einen einstündigen Fußmarsch zurücklegen.
Doch das sollte sich ändern. Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der Nordhafen ausgebaut. Das beschauliche Vinnhorst wurde damit zum vorstädtischen Siedlungsgebiet. Die prosperierende Stadt Hannover dehnte sich über Hainholz und Herrenhausen in den Norden nach Mecklenheide und dem Nordhafen aus.
Um dieses Gebiet - 5 km im Durchmesser mit 5300 Gemeindegliedern - zu versorgen, wurde am 1. Januar 1939 die „Predigtstätte Nordhafen“ gegründet. Ein Kirchenbau erwies sich allerdings als schwierig, da wenige Monate nach der Gemeindegründung der 2. Weltkrieg ausbrach. Wegen Materialknappheit und Aufrüstungserfordernissen wurde der Kirchbauantrag mehrmals abgelehnt. Auch der Antrag auf Errichtung einer Notkirche wurde am 26. Oktober 1942 vom Landeskirchenamt negativ beschieden.
Notgedrungen versammelte sich die neugegründete Gemeinde zum Gottesdienst am Sonntag an weltlichen Orten wie der Werkskantine des Verpackungswerkes Günther Wagner, später in der Kantine der Wachstuchfabrik Benecke, dann in dem Ausflugslokal „Kurhaus Mecklenheide“, bis dieses durch die Engländer beschlagnahmt wurde.
Aufgrund der räumlichen Not wurde eine Unterschriftenaktion gestartet. Im April 1946 übergab die Gemeinde eine Kirchbaupetition mit 1289 Unterschriften an die Besatzungsmacht und die deutschen Behörden.
Es sollte aber noch bis zum 12. April 1953 dauern, bis auf einer Schafswiese an der Schulenburger Landstraße der Grundstein der Andreaskirche gelegt werden konnte. 100.000 DM hat die Kirche im ersten Bauabschnitt gekostet. Nur durch den persönlichen Einsatz vieler Gemeindeglieder bei Bodenaushubarbeiten und anderen Hilfeleistungen, aber auch durch viele großzügige Geldspenden konnte die Andreaskirche am 25. Oktober 1953 feierlich eingeweiht werden.
AUFRUF
Im Rahmen des Gemeindefestes „St. Andreasgemeinde 1953 – 2023“ soll es eine Fotoausstellung mit Bildern vom Kirchenbau geben. Falls sie über Fotos vom Bau der Andreas-Kirche verfügen, wären wir sehr dankbar, wenn sie uns diese zur Reproduktion für die Ausstellung leihweise überlassen würden.